Baumaschinentechniker – ein begehrter „High Performer“
AUSBILDUNGSZENTRUM
BERUFSSCHULE MISTELBACH
Bereits seit September 2003 bildet die Landesberufsschule Mistelbach Baumaschinentechniker kompetent und umfassend aus. Hydraulik, Pneumatik, Sensorik, Elektronik, Elektrik, CNC-Technik, Informatik, Schweißen, Drehen, Metallbearbeitung sind Ausbildungsinhalte, die dem BaumaschinentechnikerLehrling vermittelt werden, sodass dieser folgende Kenntnisse und Fertigkeiten in seiner Arbeit umsetzen soll:
• selbstständiges Durchführen von Reparatur-, Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten an Baumaschinen und Geräten für das Bau- und Baunebengewerbe
• sorgfältiges Durchführen wiederkehrender Untersuchungen und Überprüfungen
• koordinieren der Zusammenarbeit mit anderen Gewerken
• fundierte und kompetente Gesprächsführung mit Kunden im Rahmen der Reparatur-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten
• fremdsprachige Betriebs- und Reparaturanleitungen lesen, verstehen und umsetzen
• betriebswirtschaftliche Erkenntnisse in der Praxis anwenden
Zusätzlich zu den im Lehrplan vorgesehenen Kenntnissen und Fertigkeiten erhalten die Lehrlinge während des Berufsschulaufenthaltes in Mistelbach in der Freizeit eine Ausbildung in Elektro/WIG und Schutzgasschweißen sowie die Möglichkeit eine Berechtigung zum Führen von Kränen und Fahren von Staplern zu erwerben. Diese Kurse zum Erwerb von Zusatzqualifikationen werden von den Lehrlingen zur Freude ihrer Arbeitgeber sehr gerne angenommen.
„Mistelbach“ und MAWEV – eine erfolgreiche Kooperation
Die von der Landesberufsschule Mistelbach gemeinsam mit MAWEV im Rahmen eines internationalen Projektes mit verschiedenen europäischen Ausbildungseinrichtungen initiierte Innovation des Lehrberufs „Baumaschinentechnik“ entwickelt sich ausgezeichnet. Die Zahl der Lehrlinge für Baumaschinentechnik steigt östereichweit stetig. Im abgelaufenen Schuljahr besuchten
über 100 Lehrlinge die Landesberufsschule für Baumaschinentechnik in Mistelbach. Nach Abschluss der vierten Klasse wird in Mistelbach die Lehrabschlussprüfung abgelegt. Hunderte Facharbeiter haben diese Ausbildung bereits absolviert und sind als „High Performer“ in der Branche sehr begehrt.
Neue Berufsschule seit 2013 – Neues Schülerwohnhaus im Bau
Neben dem zweigeschossigen Werkstättengebäude entstand 2012/13 ein viergeschossiges Schulgebäude mit zehn Klassen und den dazugehörigen Labor und Gruppenräumen sowie einem Turnsaal. Labors für Werkstoffprüfung, Hydraulik, Mobilhydraulik, Elektronik, Sensorik und Bremsen stehen für ein umfassendes Bildungsangebot zur Verfügung. Über schulische Zwecke hinaus werden die Räumlichkeiten auch für Kurse als Zusatzqualifikation, für Meisterprüfungskurse, Schweiß- und Staplerkurse genützt. Der praktische Unterricht erfolgt seit dem Jahr 2007 in den neu errichteten Werkstätten. Eines der Herzstücke ist die Baumaschinenhalle mit einer kompletten Prüfstraße für Schwerfahrzeuge mit Montagegrube und Bremsenprüfstand, Mess- und Prüfstände für Hydraulik, Motorleistung, Motorfunktionen, Abgaswerte und Kraftstoffverbrauch.
2022/2023 wurde direkt neben der Berufsschule ein neues Schülerwohnhaus gebaut, in dem 242 Schülerinnen und Schüler in Wohneinheiten zu je 11 Personen in 2- bzw. 3-Bett-Zimmern unterbracht werden. Des Weiteren gestalten Freizeit- und Fitnessräume sowie ein geräumiger Speisesaal und eine moderne Küche den Aufenthalt der Schüler möglichst angenehm.
Hohe Ausbildungsqualität durch eigene Baumaschinentechniker-Fachklassen
Die Bündelung der Ausbildung für Baumaschinentechnik an der Berufsschule Mistelbach hat sich bewährt, und dokumentiert sich in der hohen Ausbildungsqualität. Fachpersonal und Einrichtung ermöglichen eine Ausbildung, die auf die Bedürfnisse der Baumaschinenbranche abgestimmt ist. Der Baumaschinentechniker ist für jedes Unternehmen die eigentliche Visitenkarte. Er ist der Fachmann mit intensivem Kundenkontakt bei seinen Reparatur- und Servicearbeiten und vermittelt im Wettbewerb so die Kompetenz seines Unternehmens. Auch auf diesen Umstand wird bei der Ausbildung an der Landesberufsschule Mistelbach besonderer Wert gelegt.
Eine qualitativ hochwertige Ausbildung erfordert einen eigenen Fachunterricht.
Für die Führung einer eigenen Klasse für Baumaschinentechnik ist aus wirtschaftlichen Gründen eine ausreichende Anzahl an Lehrlingen nötig, diese ist an der Berufsschule Mistelbach gegeben. Ein Baumaschinentechniker, der in einer Landmaschinen- oder Kfz-Klasse mit unterrichtet wird, weist aufgrund unzulänglicher Rahmenbedingungen ein beachtliches Ausbildungsdefizit gegenüber seinen Kollegen aus der Baumaschinenklasse auf. Es liegt daher im Interesse der Ausbildungsbetriebe ihren Lehrlingen einen Unterricht in Fachklassen zu ermöglichen, der für die Lehrlinge aus mehreren Bundesländern an einer fachlichen Berufsschule wie Mistelbach geboten wird.
Wie die Bevölkerungsentwicklung zeigt, gab es in den letzten Jahren aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge einen Rückgang von Lehrstellenanwärtern, was in Folge zu einem Facharbeitermangel auch bei den Baumaschinentechnikern führen kann, wenn sich Unternehmen nicht rechtzeitig auf diese Situation vorbereiten. Die Lehrlingsausbildung ist eine strategische Notwendigkeit. Spätestens beim Suchen von Fachkräften rächt sich der Verzicht der eigenen Facharbeiterausbildung. Durch gegenseitiges Abwerben werden die Lohnkosten in eine vom Markt kaum zu deckende Höhe lizitiert. Staatliche Lehrstellenförderungen bieten finanzielle Unterstützungen, um für die Zukunft ausreichende Facharbeiter ausbilden zu können.
Die Berufsschule Mistelbach ist für die Zukunft gerüstet, dies gilt im gleichen Maße für die Lehrlingsausbildung als auch für die zusätzliche Weiterbildung (Umschulung) Jugendlicher und Erwachsener.
Die Berufsschule Mistelbach rüstet sich weiter für die Zukunft. Im neuen Schulgebäude wird nicht nur mit modernen Maschinen gearbeitet, es werden die Lehrlinge und Kursteilnehmer nach den neuesten pädagogischen Erkenntnissen (kompetezorientierte Lehrpläne) und mit moderner Unterrichtstechnologie (Interactive Whiteboards) unterrichtet.
HANDWERK HAT GOLDENEN BODEN!
„Karriere mit Lehre!“ – dieses Schlagwort gewinnt mehr denn je wieder an Bedeutung. Die einseitig ausgerichtete „moderne“ Wissensgesellschaft der vergangenen Jahre etablierte Matura und Studium zum Maß aller Dinge. Die Lehre litt am Image.
Heutzutage sind die wirtschaftlichen Verhältnisse für das Handwerk wesentlich günstiger. Die Arbeitslosenquote bei den Facharbeitern ist erheblich geringer, als bei Absolventen höherer Schulen. Auch die Zukunft verspricht „goldenen Boden“: 70% aller Jobs sind für Lehrabschlussabsolventen offen. Für Akademiker hingegen nur 10% der insgesamt auf dem Arbeitsmarkt verfügbaren Stellen!
Die landläufige Meinung, dass ausschließlich Maturanten oder Akademiker in unserer Gesellschaft eine Berufschance hätten, ist demnach nicht richtig! Der Staat fördert die Lehrlingsausbildung vielfältig!
Lehre mit Matura ist der neue Weg!
Letztlich sichert die qualitativ hochwertige Fachausbildung nicht nur die eigene Zukunft des Betreffenden, sondern ist auch gleichzeitig die wesentliche Grundlage für die Erhaltung und den Ausbau der serviceorientierten Kundenbindungsstrategie jedes Unternehmens!